В. Г. Гузев. Избранное

427 Mittel der sekundären Repräsentation im Türkischen scher Gebrauch), Ahmed’in yaz+dığ+ı mektup „der Brief, den Ahmed ge- schrieben hat“, söyle+yecek bir şeyim yok „ich habe nichts mehr zu sagen“ (adjektivischer Gebrauch). Solche Formen verdienen ihren eigenen Termi- nus. Deren verbreitete Bezeichnung als „Partizip“ beruht u.E. auf einem feh- lerhaften Analogieschluß. 4. Die zahlreichen Gerundive oder adverbialen Formen (mit den Affixen -(y)ıp, -(y)arak, -(y)a, -(y)alı, -(y)ınca, -dıkça usw.) sind morphologische Mittel, Handlungen auszudrücken, die als Umstand hypostasiert werden. Zum Beispiel Şehre yaklaştıkça ümitsizliğim artıyordu „Während ich näher zu der Stadt kam, nahm meine Hoffnungslosigkeit zu“ (S. Ali: Kürk Mantolu Madonna). Am häufigsten hat man mit dem Zweifel darüber zu tun, ob die behan- delten Verbnomina zum Bereich der Formenbildung gehören. Von ihrer formenbildenden Natur zeugen die folgenden Tatsachen: 1) diese Bildun- gen behalten meistens ihre ursprüngliche Rektion bei; 2) sie können in den produktiven Genus- verbi-Formen auftreten; 3) bei der Verneinung benutzen sie die verbale Negationspartikel -ma; 4) sie können nicht nur von einzelnen Stämmen, sondern auch von biverbalen Konstruktionen ab- geleitet werden; 5) einige von ihnen (die Partizipien und die substanti- visch-adjektivischen Formen) besitzen eigene aspektuelle oder temporale Bedeutungen 1 . Es liegt auf der Hand, daß jede von den vier Gruppen der nominalen Verbformen als eine grammatische Kategorie angesehen werden muß (d.h. die Gesamtheit von Formen, welche durch eine gemeinsame oder durch ver- wandte synsemantische Bedeutungen vereinigt werden). infolge der unbe- streitbaren Verwandtschaft der drei Abarten der Hypostasierung der Handlung wäre es konsequent, die vier Formengruppen als Unterkategorien einer einheitli- chen Oberkategorie der „Nominalisierung der Handlung“ zu betrachten. Oben sind also, verallgemeinert gesagt, zwei türkische Mittel der se- kundären Repräsentation behandelt worden — die nominale Form auf -ki (in unserer Terminologie „die nominale Kategorie der sekundären Reprä- sentation“) und die verbale Kategorie der Nominalisierung der Handlung. In der Fachliteratur findet man Feststellungen des gemischten Charakters der beiden Kategorien. Die vorgeschlagene Ausdeutung dieser Sprachmittel erhebt den Anspruch, das Wesen dieser Gemischtheit abgeklärt zu haben. Es 1 Otto Jespersen verweist in seinem Werk The Philosophy of Grammar (London- New York 1929) praktisch auf dieselben Merkmale der englischen Infinitive, um ihre morphologische und syntaktische Verwandtschaft mit den prädikativen Verbformen zu begründen. Siehe Jesperson, O., Filosofijagrammatiki, Moskva 1958, 159.

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